Schalke in Krasnodar – der Aufstand der zweiten Reihe

Schalke gewinnt in Krasnodar auch das dritte Spiel in der Gruppenphase der Europa League und bleibt als einzige deutsche Mannschaft in Europa ohne Punktverlust. Ein schöner Nebeneffekt und ein ordentlicher Ausgleich für die bisher mehr als durchwachsene Bundesligasaison.

Schalke begann in der ersten Halbzeit überraschend aggressiv. Im neu eröffneten Stadion von Krasnodar präsentierte sich S04 von Anfang an bissig und übernahm die Kontrolle im Mittelfeld. Das hohe Pressing macht den Russen schwer zu schaffen, folgerichtig fiel schon in der 11. Minute das verdiente 1:0.

Nach dem Führungstreffer baute Schalke etwas ab. Krasnodar bekam mehr Räume, Schalke gab die Initiative ab. In der zweiten Halbzeit wirkte das Team in manchen Situationen unkonzentriert, in der Schlussphase hätte mit etwas mehr Pech ein Gegentor fallen können. Trotzdem stand die Abwehr von S04 über 90 Minuten weitestgehend sicher. Vermutlich war es sogar genau richtig, den Russen etwas mehr Kontrolle zu geben. Nach dem Spiel ist man immer schlauer.

Die etwas behäbige Spielweise in der zweiten Halbzeit erinnerte in Teilen an das Spiel in Frankfurt (0:1) oder in Berlin (0:2). Die Konzentration wurde weniger, und die Mannschaft schaffte es nicht wie im ersten Durchgang, klare Torchancen zu verhindern. Am Ende war Ralf Fährmann wieder einmal zur Stelle und hielt den Sieg fest.

Durch viele angeschlagene Spieler musste Markus Weinzierl auf die sogenannte zweite Reihe setzen. Sowohl Max Meyer als auch Yevhen Konoplyanka nutzten ihre Chance und präsentierten sich bereit für die Startelf. Auch Dennis Aogo machte es im ersten Durchgang ordentlich, während Junior Caicara mit seinen ungenauen Flanken eher in der Luft hing.

Für den Konkurrenzkampf hätte es für Schalke vermutlich kein besseres Spiel geben können. Wegen der langen Anreise musste sich Weinzierl nicht groß rechtfertigen, warum er die nur leicht angeschlagenen Leon Goretzka und Nabil Bentaleb zuhause ließ. Dadurch konnte der Trainer nach dem verkorksten Start in Frankfurt nochmal testen, was die zweite Reihe drauf hat. Aufgrund der nächsten Spiele wird es unheimlich wichtig sein, auf mehreren Positionen verlässliche Kräfte zu haben.

Dass dies der Fall ist, wurde in Krasnodar bewiesen. Sonntag folgt das Heimspiel gegen Mainz, am Mittwoch geht es im Pokal gegen den 1. FC Nürnberg. Samstag folgt das Derby in Dortmund. Keine leichte Woche.

Sechs Punkte aus den beiden Spielen und eine Runde weiter. Eine schöne Vorstellung.

Schalke in Krasnodar – der Aufstand der zweiten Reihe

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