Ein erfrischender Auftritt an der Côte d’Azur

Vor dem ersten Europa-League Auftritt der Saison war es nicht allzu wahrscheinlich, dass der einzige größere Kritikpunkt an der Schalker Mannschaft die fehlende Chancenauswertung sein könnte. Dieses Fazit kann nach der Partie im sonnengefluteten Nizza aber tatsächlich geschlossen werden.

S04 knüpfte gegen einen deutlich schwächeren Gegner nahtlos an die Leistung gegen Bayern München an. Ein wirklich gut anzusehender Spielaufbau, gute Kombinationen und ganz besonders das Gegenpressing machten dem aktuellen Tabellenzweiten der französischen Liga ordentlich zu schaffen. So richtig zum Zug kamen die Franzosen bis zur umkämpften Schlussphase eigentlich nie. Die obligatorische Spannung zum Ende des Spiels blieb bestehen. In dieser Phase waren auch ein paar defensive Schnitzer zu beobachten. Ein Tor hätte Nizza trotzdem nicht verdient gehabt.

Ansonsten trat S04 heimspielähnlich auf. Baba überzeugte nicht nur wegen seines Tores, er zog immer wieder mehrere Gegner auf sich und machte das Spiel schnell. Leon Goretzka war wie schon gegen München wieder bärenstark. Und auch Nabil Bentaleb glänzte als Ballverteiler und als kreativer Mann aus der Tiefe. Benedikt Höwedes zeigte mit seinen Tacklings und seiner Zweikampfstärke erneut, dass er zurecht einer der besten Verteidiger der Bundesliga genannt wird.

Wie das Fußballgeschäft nun mal so ist, hat Schalke quasi keine Zeit, sich über den Sieg zu freuen. Sonntag geht´s schon wieder gegen Hertha. Mit null Punkten im Gepäck. Ein unheimlich wichtiges Spiel. Die wahrscheinlich größte Schwierigkeit für Markus Weinzierl wird es jetzt sein, die Spannung bis Sonntagabend hoch zu halten. Die Entscheidung, bis zum Wochenende in Nizza zu bleiben, ist dabei recht mutig. Es bleibt zu hoffen, dass die Konzentration nicht flöten geht. Hertha ist ordentlich in die Saison gestartet. Sie sind deutlich stärker zu erwarten als Nizza.

Christian Heidel hatte vor dem Spiel gesagt, dass in Nizza nichts zu holen sei, wenn das Team nicht die gleiche Einstellung wie gegen Bayern auf den Platz bringt. Genau das hat die Mannschaft aber geschafft. Das Team hat auf die mahnenden Worte des Managers gehört. Zumindest kann es so interpretiert werden.

Wenn das Schalker Publikum jetzt schon so richtig Bock auf die Partie am Sonntagabend hat, dann macht der Verein aktuell etwas richtig.

Und das ganz ohne Bundesliga-Punkte. Verrückte Blau-Weiße Welt.

 

 

 

Ein erfrischender Auftritt an der Côte d’Azur

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